Im letzten Blogpost war es dem LSVD-Schleswig-Holstein überraschend gelungen, als federführende Organisation in den Landesaktionsplan gegen Homophobie hineinzurutschen. Andere Projekte fanden sich unter ‘queere Initiativen’ wieder. Zufall? Ich glaube nicht – eher das Ergebnis einiger Verquickungen. Weiterlesen
Kategorie: politics (Seite 4 von 6)
Im vergangenen Blogpost hatte ich kurz die Vorbedingungen für den ‚Landesaktionsplan gegen Homophobie‘ des Landes Schleswig-Holstein skizziert – jetzt kommen wir in den ersten Teil der heißen Phase. Einige bis dahin unbekannte Personen treten auf, und erste Verwicklungen werden sichtbar.
Was bisher geschah: Voller guter Absichten haben sich engagierte Menschen zusammengefunden, diesen Landesaktionsplan zu entwickeln. Nun aber treten Mitspieler auf – ein Landesprojekt, das die Summe X zu verteilen hat, das weckt Begehrlichkeiten, gerade in einer Zeit, in der die Landeskassen leer sind und die Förderung von Projekten, die sich für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Trans* einsetzen herbe Einschnitte hinnehmen mussten.
Das Jahr 2014 hätte das Jahr für Lesben, Schwule und Trans* in Schleswig-Holstein sein können. Schließlich hatte der Landtag im Januar beschlossen, einen „Aktionsplan gegen Homophobie“ zu konzipieren und umzusetzen. Hätte, weil dabei so viele Dinge nicht gut gelaufen sind – warum, das versuche ich in diesem Blogpost zu erklären.
Zunächst einmal klingt es wie eine schöne Idee, wenn sich ein Land mit dem Schutz vor Diskriminierung und haßbezogener Gewalt beschäftigt. Bundesländer wie Hessen, Berlin und Baden-Württemberg beschäftigen sich ebenfalls damit, und ich diesen Ländern hat sich eine Menge bewegt. Vor allem Berlin ist da vorbildlich und bezieht alle gesellschaftlich relevanten Gruppen mit ein. Selbstverständlich kostet ein breiter Ansatz auch Geld – Berlin gibt viel aus, Schleswig-Holstein weniger. Um so wichtiger ist es daher, in SH die vorhandenen Mittel sinnvoll und zielgerichtet einzusetzen.
Heute morgen im Deutschlandfunk: ein Bericht über die Pegida-Proteste, bei denen zur Zeit Rechtspopulisten die Straßen bevölkern. Im Beitrag eine Kurzanalyse – nein, das wären nicht alles Rechtsradikale, denn normalerweise würden solche Menschen bei den Aufmärschen der Nazis nicht mitlaufen. Das käme schon aus der Mitte der Gesellschaft, vielleicht noch vom bürgerlich-rechten Rand. So ein Statement lullt ein, und es entspricht nicht den Tatsachen. Warum das so ist, was die Parallelen zu faschistischen Ideologien und Ritualen sind und vor allem: was die AfD damit zu tun hat sind einige Erkenntnisse, die zeigen, dass man sehr wohl aus der Geschichte lernen sollte. Weiterlesen
Vom 22. – 23. August 2014 fand das Barcamp Kiel statt. Zum fünften mal trafen sich im Kieler Wissenschaftszentrum Menschen, die sich mit Computern und Internet beschäftigen – klingt etwas global nach „ich mach auch was mit Medien!“, und so ist das auch gemeint. Denn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen auch dieses mal aus sehr vielen Bereichen. Und wie das so ist, wenn das Programm von allen gemacht wird: Die Themen waren dann auch wieder sehr breit gestreut und reichten von allgemeinen Strategien beim Publishing über Bastelthemen mit Kleincomputern, Sicherheitsaspekten beim Betrieb von Serverapplikationen im Netz bis hin zum Sportschießen (sic!).
Deutschland im Sommer 2014: Während Gesamt-Israel von palästinensischen Eiferern (und nichts anderes heißt ‚Hamas‘) im Minutentakt mit selbstgebauten Raketen überschüttet wird, das Land durch Angriffe auf den einzigen internationalen Flughafen von der Außenwelt quasi abgeschnitten wird, gleichzeitig durch ausgedehnte Tunnelsysteme dieselben Eiferer in den Süden Israels eindringen um mal eben einen grenznahen Kibbuz zu überfallen … während vieler kleiner Ereignisse, die sehr deutlich machen, das militärische Auseinandersetzungen ein politisches Problem nicht lösen kann tobt in Deutschland, dem Land, in dem ich nahezu 50 Jahre lebe, eine Debatte, in der sich der Chefredakteur der Bild und der stellvertretende der BamS sich öffentlich über die Zulässigkeit von polarisierenden und polemischen Kommentaren streiten. Der Bundespräsident sagt, was er sagen muss, und gleichzeitig landet ein Taz-Redakteur auf der Intensivstation, skandieren Demonstranten „Tod den Juden“ und „Sieg heil!„. In Wuppertal werden Molotow-Cocktails auf die Synagoge geworfen, und der ‚antizionistische Flügel der Linken‚ macht gemeinsame Sache mit den Faschisten von der NPD.
Immer dabei die ‚Kindermörder‚-Verleumdungen, die ja nun auch schon eine gewisse Tradition haben – wohlgemerkt geäußert von Menschen, die nichts dabei finden, Raketenarsenale in Schulen zu lagern und es anscheinend auch für Folklore halten, wenn Hamas-Kämpfer mal eben 2000 Raketen mitten in eine Zivilgesellschaft hineinschießen.
Politikerbashing ist ja gerade mal wieder groß in Mode – und die Umfragewerte der regierenden Parteien rasseln in den Keller (oder hin zu einem gefühlten 'unterirdisch'). Da muss man eigentlich nichts kommentieren. Jedenfalls ist klar, wie Verlierer aussehen: …
Es gibt Tage, da fragt sich die moderne Internautin, ob sie in einer Bananenrepublik lebt. An vergangenen Wochendende war so ein Tag – und das Nachdenken darüber, wie die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ihrem Kompromiss zu Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken zu Stande gebracht hatte dauerte etwas länger. Ich habe es zunächst nicht verstanden.
Sicher: Deutschland hat zur Zeit eine Regierung, die aus CDU, CSU und der FDP besteht – Parteien, die sich auch in der Vergangenheit durch eine etwas größere Nähe zur Wirtschaft ausgezeichnet haben, und in denen sich Lobbyisten der vier großen Energiekonzerne immer gut aufgehoben fühlten. Von daher stand es ja zu erwarten, dass der Druck auf die Regierung, die Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden Atomkraftwerke anzugehen, stärker werden würde, und dass es dabei auch eine industriefreundliche Regelung geben würde. Schon klar. Weiterlesen
Dass die (Musik-)Medienindustrie darniederliegt, weil sie keine CDs mehr an den Mann (oder die Frau) bringen kann, das pfeifen nicht nur die Spatzen von den Dächern. Die Presse ist voll von den Meldungen, in denen Sony, Warner & Consorten darüber jammern, dass die bösen PiratInnen ihnen die Musik klauen. Und eines stimmt ja: Schaut die moderne Internautin mal die Tauschbörsen an, dann stellt sie fest, dass dort Mainstream-Musik zuhauf in Torrents verlinkt ist. Mit der Forderung, diese Copyrightverletzungen im großen Stil zu unterbinden gehe ich konform. Allerdings sind neue Modelle gefragt – aber die Industrie (sorry für dieses undifferenzierende Wort) scheint da recht einfallslos zu sein. …