"By submitting, posting or displaying the content you give Google a perpetual, irrevocable, worldwide, royalty-free, and non-exclusive license to reproduce, adapt, modify, translate, publish, publicly perform, publicly display, and distribute any Content which you submit, post, or display on or through, the Services." …

Was da einleitend zitiert wird ist ein Ausschnitt aus einem sogenannten EULA – neudeutsch für End User License Agreement, also eine Vereinbarung zwischen SoftwareherstellerInnen und EndbenutzerInnen. War da was? Ach ja, das ist der Text, der regelmäßig auf dem Bildschirm erscheint, wenn ich neue Software installiere und mich das Installationsprogramm danach fragt, ob ich damit einverstanden bin, gegen den Hersteller keine Schadensersatzansprüche geltend zu machen, die Software nicht als Raubkopie weiter zu verbreiten, etc.

Nun sind die oben genannten EULA nicht von irgendeiner Feld-Wald-Wiesen-Softwareklitsche sondern von einem der Platzhirsche. Ich habe ja schon des öfteren gezuckt bei den Gedanken darüber, was von meinen Daten bei der Installation eines Fensterbetriebssystems an die Firma Microsoft übermittelt wird (vergleichsweise wenig), was ein gewisser Herr Jobs aus Cupertino (vulgo Apple) so alles wissen möchte (schon wesentlich mehr) oder weshalb Adobe mit Hilfe als IP-Adressen getarnter Domains (oder was ist 2O7.net sonst?) nach Hause telefonieren möchte – aber die oben zitierte Lizenzvereinbarung schlägt schlicht alles, und sie lässt darüber auch keine Unklarheiten aufkommen.

Besagter Text stammt aus dem EULA der Firma Google, die bei der Installation des neuen Webbrowsers "Chrome" abzunicken wären und bedeuten in Konsequenz, dass die Herren Brin und Page nicht nur vollständige Aufklärung darüber verlangen, auf welchen Internetseiten sich die moderne Internautin so herumtreibt, worauf sie klickt und was sie wie lange liest (damit hatte ich ja schon gerechnet), nein, sie möchten auch gerne jederlei Content kostenlos und unwiderruflich nutzen dürften, der mit Hilfe dieses Browsers erzeugt wird.

"Geht's noch?" fragt sich die moderne Internautin da? Nicht nur, das Google mich zukünftig vollständig ausspionieren möchte, nein, sie möchten die Ergebnisse auch noch nutzen, verkaufen, was auch immer – und wenn es nur einlagern wäre, das ist ja auch schon mehr als der bundesdeutsche Innnenminister bekommt. Obendrein funktioniert das ganze mit einer installationsspezifischen ID (Identifikationsnummer), die – so denkt Google sich das jedenfalls – eindeutig mit jedem Nutzer, jeder Nutzerin zu verknüpfen ist.

Schon frech, das ganze, und so bleibt vorerst nur eins: Finger weg.

Das Motto von Google "Don't be evil!" hört sich inzwischen gar nicht mehr so vertrauenswürdig an – oder wie heißt es so schön: "Der Lack ist ab."

Was ja auch ein schöner Gedanke ist.