Was zuerst nur in Ansätzen sichtbar war und bereits während des Bundestagswahlkampfes 2013 thematisiert wurde, als es um die Rolle von Jürgen Trittin in seiner Zeit als Göttinger Fraktionsgeschäftsführer der dortigen AGIL-Grünen-Liste ging, das konkretisiert sich nun mit dem Bericht der Berliner Grünen zum Thema Pädophile in Parteistrukturen.
Eine kleine Presseschau:
Der Tagesspiegel stellt fest, dass es „im Berliner Landesverband der Alternativen Liste, der Vorläuferorganisation der Grünen, massiven sexuellen Missbrauch von Kindern gegeben“ hat. Woraufhin die Berliner Grünen sich erst einmal zu einer Richtigstellung bezüglich der Zahl der Opfer genötigt sieht. In der Sache macht das leider nichts besser.
Die FAZ interviewt dazu eine Sozialarbeiterin, die über „das Netzwerk der Pädophilen, über Vertuschung und die Fehler der Grünen“ spricht. Lesenswert.
Auch wenn man politisch auf einer anderen Seite als die Welt steht: „Im grünen Schwulenbereich fanden Täter ein Refugium“ ist ein Satz, der den Sachverhalt pointiert beschreibt.
Spiegel Online nimmt eher den Weg des gepflegten Boulevards und beschreibt Szenen aus Kreuzberger Kinderläden und Indianerkommunen. Naja. Immerhin wird ein Netzwerk pädosexueller Propagandisten erwähnt, dass bestens organisiert und innerparteilich aufgestellt ist, letztlich aber an Widerständen scheitert.
In Berlin sind es Frauen und Lesben, die den Durchmarsch der Pädo-Bande verhindern. In Schleswig-Holstein werden sie Fraktionsgeschäftsführer.
Den Berliner Grünen kann man hoch anrechnen, dass sie sich in ihrem Bericht sorgfältig und umfangreich dem Thema gewidmet haben. Das hebt sich angenehm von den Grünen in Schleswig-Holstein ab, die in einem relativ dünnen Papier den Einfluss im Wesentlichen auf zwei Personen beschränken.
Und zum Schluss ein Zitat von Bettina Brummer, Sprecherin der Arbeitsgruppe, die die schleswig-holsteinischen Grünen eingerichtet haben:
„Alles benennen, was gelaufen ist“
Dem kann man sich nur anschließen.