Mittlerweile ist bei mir das nette Päckchen mit Adobes Creative Suite 4 gelandet – schon die Betas hatten mich beeindruckt, und der erwartete Zuwachs an Produktivität hat sich auch schon eingestellt. Bedient sich nett, viele kleine Features gefallen, aber bis zum endgültigen Abschalten der CS3 werde ich mich sicher noch etwas Zeit nehmen, testen und dann hier auch berichten.

Eines hat sich jedoch nicht verbessert: In InDesign ist es immer noch nicht möglich, Daten zu sichern, die zu mehr als der unmittelbaren Vorgängerversion kompatibel sind – eines der Hauptärgernisse für mich. Ich selbst arbeitete meistens mit der InDesign CS3, viele KundInnen haben die CS2-Version, manche gar den CS-Dino. Beim Datentausch ergibt sich dann beinahe automatisch ein nerviger Workflow: Datei in InDesign-CS3 öffnen, als InDesign-Interchange für CS2 speichern, schließen. Datei erneut öffnen, diesmal in InDesign CS2, als Interchange für CS speichern, Datei schließen. Datei erneut öffnen, diesmal in InDesign-CS, als natives CS speichern (da manche Kunden das entsprechende Kompatibilitäts-Update nicht haben), schließen, fertig.

Mit der CS4-Version kommt dann noch eine weitere Speicherrunde hinzu: Selbstverständlich ist dessen Inderchange-Format (*.inx) nur mit der CS3-Version zu öffnen. Was soll ich schreiben, außer dass es nervt?

Glücklicherweise scheint es einen funktionierenden Workaround zu geben – scheint deshalb, weil es bei mir bisher problemlos funktioniert hat, ich dafür aber nicht in allen Fällen die Hand ins Feuer legen würde. Basierend auf der Tatsache, das die *.inx-Daten schönstes XML sind und die jeweilige Vorgängerversion über alles hinwegliest, was sie nicht versteht …

Anyway: die InDesign-CS4-Datei beinhaltet eine XML-Deklaration mit folgendem Inhalt:

<?aid style=”33″ type=”document” DOMVersion=”6.0″ readerVersion=”5.0″ featureSet=”257″ product=”6.0(352)” ?>

Ändert man die nun (zum Beispiel in einem ordinären Texteditor) zu

<?aid style=”33″ type=”document” DOMVersion=”5.0″ readerVersion=”4.0″ featureSet=”257″ product=”5.0(662)” ?>

und schiebt sie InDesign CS2 dann unter, dann lässt sich das Dokument problemlos einlesen. Ganz einfach, ohne herumzuzicken und Meldungen über inkompatible Versionen ins Fenster zu schreiben.

Einfach so – und da fragt sich dann die moderne Internautin schon, was das soll. Schikane? Dummheit? Dreistigkeit? Was es auch sei – Adobe, bitte erlöse uns von dem Quatsch. Für Dokumente ohne Schnickschnack muss es ja wohl möglich sein, ein Austauschfomat zu erzeugen, das mich nicht zwingt, meinen Rechner mit vier (!!!) Versionen einer Software zuzumüllen …