Es ist immer schön, wenn jemand anders strategische Arbeiten bezahlt. Das entbindet Vereine davon, eigene Mittel für Konzeptentwicklung einzusetzen. Auch der LSVD Schleswig-Holstein nutzt dieses Prinzip, um sich gut aufzustellen. Mit Mitteln aus dem Landesaktionsplan „Echte Vielfalt“ profiliert man sich so als starker Anbieter politischer Arbeit.

Mit Nachhaltigkeit hat das allerdings nicht viel zu tun, vielmehr mit Verdrängungspolitik par Excellence. Es ist bequem, vom Land finanzierte Materialien einzusetzen um den Verband LSVD gut dastehen zu lassen.

Allerdings ist das nicht Sinn der Sache, denn die Arbeit aus dem Landesaktionsplan in Schleswig-Holstein soll ja eigentlich den Lesben, Schwulen und Trans* im Land zu Gute kommen – tut es aber nicht. Ganz offensichtlich ist das auf den ersten Blick aber nicht. Zum Glück leistet sich der LSVD Schleswig-Holstein einige Patzer im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, die dann doch zur Erkenntnis beitragen.

Denn unmerklich vollzieht sich ein Wandel bei der Veröffentlichung von Informationen. Während im Laufe des Sommers / Herbstes 2014 relativ viel über die Arbeit zum Landesaktionsplan auf der eigens (wenn auch etwas eilig) aufgesetzten Webseite http://echte-vielfalt.de/ veröffentlicht wurden verschiebt sich der Informationsanteil hin zur reinen LSVD-Propaganda. verständlich, hat man doch das Ziel, die Vielfalt in Schleswig-Holstein zu einer Monokultur zu eigenen Gunsten weiter zu entwickeln prima erreicht.

Manche Träger – wie das Lübecker NaSowas-Team (bitte dort mal auf die Jugendgruppen klicken) – bekommen es zur Zeit nicht einmal mehr hin, über die eigene Arbeit im Internet zu informieren ohne das es Fehlermeldungen hagelt. Andere Träger – wie „SL-Veranstaltungen zur Förderung der Primärprävention e.V.“ verfallen in Agonie, wenn ihnen außer Partyveranstaltungen nichts mehr einfällt und sie gleichzeitig ihre Jugendarbeit abwickeln. In Kiel stellt die HAKI e. V. weite Teile des Vorstands ab um sich im Bereich Bildung zu engagieren – und macht beispielsweise im Rahmen eines Praktikums dem Petze-Institut die Arbeit.

So sieht Verzweifelung aus – und um das Maß vollzumachen ergibt man sich dem Lächeln auf LSVD-Vorstandswahlen.

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Ein strahlender HAKI-Vorstand (3. v. l.) auf der Mitgliederversammlung des LSVD.

 

So weit der Stand. Es ist erschütternd, und jetzt ist es Zeit, für den LSVD die Ernte einzufahren. Binnen eines Jahres hat man es geschafft, eine seit Jahrzehnten aufgebaute Infrastruktur für Lesben, Schwule und Trans* an den Rand der Agonie zu bringen. Ich nenne das eine Abrissbirne mit Landesfinanzierung.

Die Detaillierte Analyse der Aktivitäten folgen im nächsten Post.